Neue IT-Berufe ab 01.08.2020

Zum 1. August 2020 tritt die Neuordnung in den IT-Berufen in Kraft. Die Abteilung IT-Berufe führt die  schulische Ausbildung in der StädteRegion Aachen für die vier Ausbildungsberufen

  • Fachinformatiker/Fachinformatikerin Fachrichtung Anwendungsentwicklung,
  • Fachinformatiker/Fachinformatikerin Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse (neu),
  • Kaufleute für IT-System-Management (neu, vormals: IT-System-Kaufmann/-frau) sowie
  • Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (neu, vormals: Informatikkaufmann/-frau)

für insgesamt rund 250 Auszubildende durch.

  • Dauer der Ausbildung: 3 Jahre (Verkürzung möglich)
  • Unterrichtsorganisation: Teilzeit

Berufsbild Fachinformatiker/in Fachrichtung Anwendungsentwicklung

Das Konzipieren und Realisieren kundenspezifischer Softwareanwendungen wird auch weiterhin der Schwerpunkt sein.
Der Qualifikationskatalog wurde an die aktuellen Anforderungen an das Berufsbild angepasst.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung haben ihren Schwerpunkt in der Projektierung und Entwicklung von Softwarelösungen unter Berücksichtigung der Informationssicherheit. Entwicklungsprozesse finden mit agilen, vernetzen und multidisziplinären Methoden statt. Zudem werden für das jeweilige Projekt  angemessene Programmierparadigmen, -sprachen und -umgebungen ausgewählt.

Berufsbild Fachinformatiker/in Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse (NEU)

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen in der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse haben ihren Schwerpunkt in der Entwicklung von Systemen maschinellen Lernens, der Analyse von Prozessen und Daten zur Optimierung von digitalen Geschäftsprozessen und der Einbindung neuer digitaler Geschäftsmodelle, jeweils unter Berücksichtigung der Informationssicherheit.

Berufsbild Kaufleute für IT-System-Management (NEU)

Kaufleute für IT-Systemmanagement sind die klassischen Branchenkaufleute. Als Fachkräfte sind sie Experten für die Vermarktung und das Anbieten von IT-Dienstleistungen (Hardware / Software / Services).
Darüber hinaus managen und administrieren sie IT-Systeme und Umgebungen.

Berufsbild Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (NEU)

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement sind die branchenübergreifenden Kaufleute. Sie sind Profis im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie „managen“ die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene.

 

Aufnahmebedingungen

In die Fachklassen der IT-Berufsschule werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die sich in einem Berufsausbildungsverhältnis nach dem BBiG oder der HwO befinden. Es werden keine besonderen Anforderungen an die schulische Vorbildung gestellt.

Nach Abschluss eines Ausbildungsvertrages meldet der Ausbildungsbetrieb die Auszubildenden am Berufskolleg an

Abschlüsse und Perspektiven

Mit der Neuordnung der IT-Berufe wird eine gestreckte Abschlussprüfung eingeführt:
  • Teil 1 der Prüfung (ersetzt die "alte" Zwischenprüfung) mit 20 Prozent Gewichtung
    – Prüfungsbereich 1: „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“
    Es werden nur Berufsbildübergreifende Positionen geprüft.  Alle IT-Berufe werden die gleiche Teil 1 Prüfung haben.

 

  • Teil 2 der Prüfung (ersetzt die "alte" Abschlussprüfung) mit 80 Prozent Gewichtung
    - Prüfungsbereich 2: betriebliche Projektarbeit (50 Prozent)
    - Prüfungsbereich 3: berufsspezifische Aufgabe (10 Prozent)
    - Prüfungsbereich 4: berufsspezifische Aufgabe (10 Prozent)
    - Prüfungsbereich 5: WiSo (10 Prozent)

Die Prüfungen vor der IHK findet zweimal jährlich (Winter/ Sommer) statt.

 

Unterricht

Alle Jahrgangsstufenhaben an zwei Schultagen pro Woche Unterricht, der in der Regel folgendermaßen organisiert ist:

  • Unterstufen: Montag, Dienstag
  • Mittelstufen: Mittwoch, Donnerstag
  • Oberstufen: Donnerstag, Freitag

Die Fächer und die Lernfelder sind in allen IT-Berufen identisch.

I. Berufsübergreifender Bereich

  • Religion
  • Politik / Gesellschaftslehre
  • Deutsch / Kommunikation
  • Sport / Gesundheitsförderung

II. Berufsbezogener Bereich

  • Gestaltung von IT-Dienstleistungen
  • Entwicklung vernetzter Prozesse
  • Softwaretechnologie und Datenmanagement
  • Fremdsprachliche Kommunikation
  • Wirtschafts- und Betriebslehre

Die Inhalte, der Umfang und die Intensität der einzelnen Lernfelder sind je nach IT-Beruf unterschiedlich:

Bildungspläne Fachinformatikerin/Fachinformatiker

 

+Punkte

Switch

Im September 2011 wurde das Projekt SWITCH mit einer Klasse Fachinformatiker Anwendungsentwicklung am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung gestartet.

Ziel von SWITCH ist es, das Potenzial von Studienabbrechern besser auszuschöpfen und die in der Region Aachen ansässigen Betriebe, insbesondere in der IT-Branche, mit dem dringend benötigten Fach- und Führungskräftenachwuchs zu versorgen. Getragen von einem umfassenden Netzwerk in der Region bietet SWITCH Studienabbrechern einen alternativen beruflichen Werdegang mit einer auf 18 Monate verkürzten dualen Berufsausbildung zum/zur Fachinformatiker/-in an.

Der schulische Teil der Ausbildung der Fachinformatiker Anwendungsentwicklung wurde durch das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung speziell auf die besondere Zielgruppe der Studienabbrecher zugeschnitten und findet losgelöst von der "normalen" Berufsschule für Fachinformatiker in eigenen SWITCH-Klassen statt. Aktuell haben schon mehr als 100 Fachinformatiker ihre Ausbildung mit insgesamt überdurchschnittlichem Erfolg beendet.

Zu den Informatikprojekten

 

SWITCH RÄUMT AB - UNSER PROJEKT JETZT AUCH VOM BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES AUSGEZEICHNET
Bundesweit gibt es über 850 regionale Netzwerke die Unternehmen bei der Fachkräftesicherung helfen. Das Aachener Modellprojekt SWITCH – verkürzte Berufsausbildung für Studienabbrecher/-innen zählt ab jetzt offiziell zu den innovativsten. Auf dem diesjährigen Innovationstag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde SWITCH als „Innovatives Netzwerk 2014“ ausgezeichnet.
2011 wurde SWITCH von der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen gemeinsam mit dem unserem Berufskolleg und der IHK-Aachen als Modellprojekt ins Leben gerufen. Seitdem haben an unserer Schule rund 60 angehende Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker den schulischen Teil Ihrer Ausbildung absolviert. Eine Zahl, die alle Projektpartner freut und mittlerweile bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Neben einem guten Dutzend Nachahmerprojekte, die auf SWITCH zurückgehen, ist der Titel „Innovatives Netzwerk 2014" bereits die dritte Auszeichnung. 2011 wurde SWITCH von der NRW.BANK prämiert und 2012 mit dem Sonderpreis der Hermann-Schmidt-Stiftung für innovative Berufsbildung ausgezeichnet.
Wer mitten im Studium ins Zweifeln gerät, muss bei der beruflichen Neuorientierung nicht bei null anfangen. SWITCH ermöglicht ehemaligen Studierenden an unserer Schule eine Verkürzung der Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung auf 18 Monate. Denn SWITCH baut auf die bereits im Studium erbrachten Leitungen mit einem speziell verkürzten Ausbildungsangebot auf. Der innovative Charakter besteht neben dem auf 18 Monate komprimierten Unterricht in eigenen Klassen auch in der Organisation der Ausbildung: Im Unterschied zu regulären Auszubildenden verbringen die SWITCH-Auszubildenden mit vier Tagen mehr Zeit im Betrieb sowie einen Tag und einen Abend in der Schule. Das ist einmalig.
Bei der feierlichen Preisverleihung, am 22. Mai 2014 vor rund 300 Gästen im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin lobten Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, Torben Albrecht, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Dr. Martin Wansleben Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie und Handelskammer SWITCH als Vorbild für erfolgreiche Netzwerkarbeit. "Mit SWITCH wird in Aachen das Fachkräftepotential von Studienabbrecher/-innen erkannt und genutzt", so Wansleben. Staatssekretär Torben bekräftigte zudem, dass "die Bundesregierung ihre Aktivitäten weiter Ausbauen und auf Bundesebene neue Impulse setzen wird".

 

Zero Robotics
ZERO ROBOTICS WETTBEWERB
Bereits zum vierten Mal nimmt das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung an dem Wettbewerb Zerorobotics (http://www.zerorobotics.org) des MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Zusammenarbeit mit der ESA und der NASA teil.

DIE VERBINDUNG ZUM UNTERRICHT:
Programmiert wird in C++, einer objektorientierten Programmiersprache, wie es der Lehrplan für die Anwendungsentwickler in den Ausbildungsstufen 1-3 vorsieht. Im Gegensatz zu den Lernsituationen, die herkömmlich im Unterricht bearbeitet werden, geht es hier um ein wachsendes Projekt mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Ebenso gelten hier Rahmenbedingungen wie Zeit und begrenzte Energie, welche die Aufgaben zusätzlich verschärfen.
Die Bildung von Allianzen bewirkt die Berücksichtigung anderer Fächer (Englisch, Deutsch etc..), damit in einem internationalem Team kommuniziert und gearbeitet werden kann. Ganz besonders kommt es hier zu gruppendynamischen Prozessen, da nicht alle den gleichen Kenntnisstand in der Programmierung haben und unterschiedlichste Kompetenzen, wie z.B. eine weitsichtige Strategie und Taktik sowie hohe Kommunikationskompetenz gefordert sind.

 

Lego Mindstorms Roboter
LEGO ROBOTER IM ANWENDUNGSENTWICKLUNGS-UNTERRICHT
Seit April 2007 hat die Schule 16 Lego NXT-Roboter Baukästen, welche für Projekte im Informatik Unterricht eingesetzt werden. Ziel ist die Verbindung von Hardware- und Software- Gestaltung im Unterricht. Inzwischen sind mehrere Projekte im Bildungsgang IT-Berufe durchgeführt worden.

Zur Software Gestaltung wird sowohl die mitgelieferte Mindstorms-Software eingesetzt wie auch die Programmiersprachen Java und C angewandt. Für Schüler die erste Erfahrung mit Programmierung machen eignet sich die grafische Entwicklungsumgebung von LEGO-Mindstorms. Für programmiererfahrene Schüler wird der Einsatz von traditionellen Programmiersprachen bevorzugt.

WETTBWERWEB: EINSAMMELN VON COLA DOSEN
Der krönende Abschluss der Roboter-Programmierung ist ein Wettbwerb nach folgenden Regeln:
In einem Spielfeld von 2,40m x 1,20m müssen möglichst viele Cola-Dosen in ein Heimfeld von 40cm x 40cm gebracht werden. Für zwei verschiedene Roboter in einem Spielfeld gibt es zwei farblich unterscheidbare Heimbereiche. In der Zeit von 3 Minuten müssen nun möglichst viele Dosen in den Heimbereich abgestellt werden.

Folgende Probleme sind dabei zu bewältigen:

  • Erkennung des Heimbereiches
  • Identifizierung einer Dose
  • Registrierung der Spielfeldbegrenzung
  • Strategie zum Einsammeln der Dosen entwickeln und umsetzen
  • Effektive Konstruktion des Roboters
  • Ansteuerung der Sensoren des Roboters

Insgesamt macht dieser Wettbewerb allen Schülern viel Spaß und motiviert sie so, komplexe Problemstellungen der Informatik mit viel Engagement zu lösen.

NEUE LEGO MINDSTORMS ROBOTERBAUKÄSTEN FÜR DEN UNTERRICHT
Seit dem Schuljahr 2014/15 verfügen wir über 15 neue Mindstorms-Sets, die neue Möglichkeiten für den Unterricht bieten.

 

Cisco Networking Academy
DAS CISCO NETWORKING ACADEMY PROGRAM AM BWV
Seit Februar 2006 ist das BWV als erste Schule im Stadtgebiet Aachen Cisco Local Academy. Cisco ist Weltmarktführer für Netzwerkkomponenten und ermöglicht mit Hilfe eigener Lehrmaterialien aktuelle Inhalte der Netzwerktechnik praxisorientiert im Unterricht zu vermitteln. Weltweit wird an 8.434 Schulen nach dem Cisco Online-Curriculum - dem Kernstück des Programms – gelehrt und gelernt. Die entsprechenden Abschlüsse und Zertifikate sind weltweit anerkannt und haben sich zum Quasi-Standard in der Wirtschaft für den Bereich Computernetzwerke entwickelt. Eine dementsprechend hohe Bedeutung kommt den im Rahmen des Programms vermittelten Kompetenzen zu.

Die fachlichen Inhalte umfassen ca. 300 Unterrichtseinheiten, die in vier Kursen organisiert sind. Das komplett web-basierende Curriculum kombiniert Online-Lerninhalte mit intensiver praktischer Arbeit am Netzwerk-Equipment des Netzwerklabors am BWV („Cisco-Labor“). Jede Lerneinheit bietet multimediale Verknüpfungen innerhalb des Curriculums und Links in das Internet: Grafiken, Animationen und Videos veranschaulichen den Lernstoff, interaktive Übungen fördern das Verständnis und die Handlungskompetenz.

In der Unterstufe wird der Kurs IT-Essentials zur Vermittlung der Grundlagen zu den sogenannten „Einfachen IT-Systemen“ aus Lernfeld 4 des Lehrplans im Fach Informations- und Telekommunikationssysteme (ITS) genutzt. In der Mittelstufe wird bei den Fachinformatikern Anwendungsentwicklung der CCNA Exploration Kurs, bei den System- und Informatikkaufleute der CCNA-Discovery Kurs in den Unterricht integriert. Der erfolgreiche Abschluss der einzelnen Kurse wird von uns als Cisco Networking Academy bescheinigt und stellt eine hervorragende Zusatzqualifikation für unsere Schüler da.

Die theoretischen Inhalte werden sowohl im Unterricht als auch in Selbstlernphasen auf der Online-Lernplattform der Cisco Networking Academy vermittelt. Die gesamten Inhalte auf der Lernplattform und die entsprechenden Exams werden von uns bis auf den CCNA-Discovery Kurs bewusst ausschließlich auf Englisch angeboten und teilweise auch im Fach Englisch parallel im Unterricht behandelt. Der praxisorientierte Teil findet ausschließlich während des Unterrichts im Netzwerklabor der Schule statt. Hier werden im Rahmen langfristig angelegter Lernsituationen in Form von Projekten komplexe Netzwerke konzipiert, realisiert, getestet und analysiert. Die intensive praktische Arbeit mit der Laborausstattung des Netzwerklabors ist dabei eine wesentliche Grundlage des intendierten Lernprozesses. Sie ermöglicht den Schülern einerseits unmittelbare Erfahrungen direkt an realen Systemen zu sammeln. Sie erhalten so beim Aufbau, Testen und Analysieren von Netzwerken direkte Rückkopplung über den Erfolg ihres Handels und können es ggf. korrigieren oder Alternativen erkennen und verwenden. Andererseits soll durch die direkte sinnliche Erfahrung bei der praktischen Arbeit mit realen Systemen ein nachhaltiger Erkenntnisgewinn und nachhaltiges Lernen stattfinden. Darüber hinaus werden hierdurch das Schülerinteresse und die Schüleraktivität an in der reinen Theorie recht „trockenen“ Thema gefördert.

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