Über das Projekt

Die Lernsituation „Hauptsache preiswert - Verantwortung für die Produktion wahrnehmen!?“ ist ein bereits 2012 entwickeltes Projekt im „Bildungsgang Industriekaufleute“. Fächerübergreifend werden in dieser Lernsituation ethische Fragestellungen – erarbeitet im Religionsunterricht - und wirtschaftliches Handeln aufeinander bezogen. Exemplarisch treffen die Auszubildenden in Gruppen unternehmerische Entscheidungen und berücksichtigen dabei ethische, soziale und ökologische Aspekte. Die Ergebnisse werden einem größeren Auditorium präsentiert und ggf. mit Experten aus der Wirtschaft diskutiert. Die kooperative Zusammenarbeit der Auszubildenden untereinander und mit den daran beteiligten Lehrkräften ist eine Garantie für die Aktualität und stete Weiterentwicklung des Projekts.

 

Projekttage im Bildungsgang Industrie 2022: „Hauptsache preiswert?“ ging in die nächste Runde

Auch dieses Jahr wurde in den Unterstufenklassen des Bildungsgangs Industrie das Nachhaltigkeitsprojekt „Hauptsache preiswert“ durchgeführt. In Teams erarbeiteten die Schüler*innen ein eigenes Konzept; indem diese nachhaltige Produktlinien für Kaffee, Schokolade, Jeans bzw. Kosmetik/Seife entwickelten sowie weiterführenden konzeptionelle Überlegungen anstellten; beispielsweise wie der Vertrieb- oder auch das Marketing in ihrem (fiktiven) Unternehmen aussehen könnten. Innerhalb von drei Berufsschultagen hatten die Schüler*innen viele kreative Lösungen erarbeitet. Die Ergebnisse, zusammengefasst in Form von PPT-Präsentationen, Fotos, Podcasts, Filmen und auch verlinkten Informationsquellen, wurden an eine digitale Pinnwand („Padlet“) gepostet, die auch in der abschließenden Präsentation als digitales Tool mit eingebunden wurde.

Ein hohes Maß an Professionalität wurde in den einzelnen Vorträgen deutlich, die Schüler*innen stellten neben neuerlerntem Fachwissen auch methodische Kompetenzen unter Beweis.

Ideen zum Corporate Identity - in Form von selbstentworfenen Logos, Firmenoutfits und Produktdesigns- wurden ebenso berücksichtigt wie ein zeitgemäßer Unternehmensauftritt, der auch auf digitale Kommunikationskanäle wie beispielsweise das soziale Netzwerk Instagram setzt.

Dabei gelang es allen Gruppen immer wieder den Fokus auf die Aspekte fairer Handel und Nachhaltigkeit zu lenken.

Zum Abschluss des Projektes diente eine Gesprächsrunde in unserer Aula. Die Fair-Trade Experten Hermann Kohnen (Lana Organic) sowie Christina Baumeister (Fairtrade Deutschland e.V.) gaben den Schüler*innen Einblicke in ihre Arbeit, zeigten Probleme aber vor allem auch Chancen auf, nachhaltige und faire Produkte zu produzieren und zu handeln. Sie beantworteten Fragen und gaben Denkanstöße, indem sie über Preise, Nachfrage- und Absatzmöglichkeiten fair gehandelter Produkte, den Einfluss von marktbeherrschenden Handelsunternehmen, den Anforderungen für eine Fairtrade-Siegelung sowie die Auswirkungen des Corona-Virus auf ihre Unternehmensbereiche informierten.

In der abschließenden Evaluation wurde deutlich, dass die Schüler*innen diese Projektphase als positiven und sinnvollen Bestandteil ihrer schulischen Ausbildung einstufen. Sie bewerten die Projektarbeit als Chance die Team- und Kooperationsfähigkeit zu stärken, selbstständiges Handeln zu ermöglichen, einen Freiraum für offene und kreative Arbeitsweise zu nutzen und auch neue Methoden- und Präsentationsformen zu erlernen.

Einige „O-Töne“ dieser Evaluation sind nachfolgend aufgeführt:

„Ich habe gelernt, wie man sich für eine umfangreiche Präsentation organisieren muss; Arbeiten aufteilen muss.“

„Ich habe gelernt auch unter Zeitdruck partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.“

„Ich habe gelernt frei zu arbeiten.“

„Ich habe gelernt mit Präsentationstools zu arbeiten (Padlet, Simple Show, Prezi).“

Das Lehrerteam des Bildungsgang Industrie bedankt sich bei allen Beteiligten und freut sich schon auf die nächste Runde „Hauptsache preiswert“.

"Hauptsache preiswert?" 2021 - Verantwortung für die Produktion übernehmen

Das bewährte nachhaltige Projekt der Industrieklassen erfolgte dieses Jahr im neuen digitalen Format.

Der Arbeitsauftrag für unsere UnterstufenschülerInnen des Bildungsgangs Industrie war es diesmal, eine eigene nachhaltige Produktlinie für Kaffee, Schokolade, Jeans bzw. Kosmetik/Seife zu entwickeln und die Ergebnisse auf einer digitalen Pinnwand zu „posten“.

An drei Berufsschultagen hatten die SchülerInnen viele kreative Lösungen erarbeitet, die sie dann in der letzten Schulwoche präsentierten. In Podcasts informierten die Teams über geplante Lieferketten und die Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in den Ländern des Kakao- und Kaffeeanbaus. In einem selbst gedrehten Film wurde das Produktkonzept einer nachhaltigen Aachener Kaffeemarke vorgestellt. Weiterhin erarbeiteten die SchülerInnen auch Hintergrundinformationen zu ihren Projekten; so wurden Alternativen für lange Transporte oder die Entsorgung von Textilien - wie z.B. Upcycling - in Grafiken, Fotos und Powerpoints problemorientiert zusammengefasst und auf die digitale Pinnwand geheftet.

Eine gut duftende Seife wurde als einziges analoges Produkt präsentiert – ein selbst hergestelltes Muster aus einer neuen nachhaltigen Kosmetiklinie.

Die anschließenden digitalen bzw. analogen Workshops mit Trans-Fair-Experten boten die Chance über die Realisierung der ausgearbeiteten Ideen zu diskutieren. Aber auch allgemeine Hintergrundinformationen über Preise, Nachfrage- und Absatzmöglichkeiten fair gehandelter Produkte in Deutschland, den Einfluss von marktbeherrschenden Handelsunternehmen und den Anforderungen für eine Fairtrade-Siegelung wurden thematisiert.

Das fächerübergreifende Projekt „Hauptsache preiswert“ beschäftigt sich jedes Jahr mit den Aspekten des fairen Handels im Unterricht, womit wir auch ein Kriterium für unsere Auszeichnung zur Fairtrade School erfüllen. Seit dieser Woche sind wir Fairtrade School!

Hauptsacher preiswert? 2019

Hauptsache preiswert? 2018

„Alle Jahre wieder“ – auch dieses Jahr war es kurz vor den Weihnachtsferien soweit:

Unsere 53 angehenden Industriekaufleute waren zu der Lernsituation „Hauptsache preiswert? Verantwortung für die Produktion wahrnehmen“ am Start.

In diesem Jahr beschäftigten sich die Auszubildenden mit den Produktlebenszyklen von Schokolade, Kaffee, Handy, Jeans und Kosmetik. Aufgabe war es dabei, sowohl umweltschädliche als auch wirtschaftsethische Konflikte, die bei der Produktion auftreten können, aufzuzeigen. So rückten besonders die vielen problematischen Transporte im „Produktsegment Jeans“ in den Fokus. Brandaktuell konnten zudem (aus dem dieses Jahr neu hinzugekommen Bereich Kosmetik) die katastrophalen Folgen von Mikroplastik für die Umwelt aufgegriffen werden.

Hinsichtlich jedes einzelnen Produktes waren die Schüler gruppenweise aufgefordert, sich mit den kritischen Einwänden von Aktivisten auseinanderzusetzen und Lösungsansätze zur Behebung von Schwachstellen zu entwickeln.

Die Ergebnisse einer dreitägigen Arbeitsphase mit einer Vielzahl von realistischen Verbesserungsmaßnahmen in Bezug auf ökologische und ethische Entscheidungen im Unternehmen konnten dann am Mittwoch, dem 19.12.18, in der Aula im Rahmen von Infoständen vorgestellt werden.

Insgesamt überzeugten die Ausführungen, die durch praktische Anschauungsobjekte verdeutlicht wurden:

Neben einer Verkostung zur Kakaohaltigkeit verschiedener Schokoladen, einem selbst angerührten Zucker/Öl- Peeling als echte Alternative zu Pflegeprodukten in Plastikverpackungen, stach besonders die Handysammelaktion heraus:

Unter dem Motto „Handys recyclen – Gutes tun“ wurde das Projekt der Missio-Aktion Schutzengel an unsere Schule geholt, in deren Rahmen noch bis in den Januar gebrauchte Handys am Schulkiosk abgegeben werden können. Als Anreiz winken hier auch Gewinne aus einer Verlosung für alle Teilnehmer!

Der Thematik gerecht werdend wurden in den Pausen fair gehandelter Kaffee und leckere fair gehandelte Süßigkeiten angeboten und auch gerne von allen Anwesenden konsumiert.

Als diesjährige externe Experten konnten wir Frau Krümmel-Seltier von Greenpeace und Herrn Wunden von Misereor gewinnen. Bereits bei dem Rundgang entwickelte sich ein angeregter Austausch mit den Schülern. Die Möglichkeiten der fairen Produktion bzw. des fairen Handels zur Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen wurden hierbei lebhaft diskutiert.

Der folgende Vortrag mit dem Schwerpunkt „Produktion und Handel von Textilien“ regte nochmals zum Nachdenken an und warf zum Abschluss noch eine Fülle von Fragen, insbesondere zur Problematik des Siegel-Dschungels auf, die in einer lebhaften Atmosphäre beantwortet werden konnten.

Am Ende gingen alle mit einem Mehr an Wissen und der Erkenntnis nach Hause: Im Zuge der weiteren Globalisierung wird es unabdinglich sein, neue Konzepte für die Förderung der fairen Produktion und des fairen Handels zu entwickeln und zu verfolgen.

Hauptsache preiswert? - Faire Produktion und fairer Handel am BWV 2017

Bildungsgang Industrie läutet die sechste Runde ein

Zum sechsten Mal in Folge fand auch in diesem Jahr die Lernsituation Hauptsache preiswert? Verantwortung für die Produktion wahrnehmen statt.

Auf der Abschlussveranstaltung am Dienstag, den 12.12.2017 präsentierten und besprachen die Schülergruppen Arbeitsprozesse und -ergebnisse und wurden von Lehrerteams bewertet.

Anschließend diskutierten die Schüler/-innen Fragen rund ums Thema Faire Produktion und Fairer Handel zusammen mit externen Experten aus der Region: Wilfried Wunden (Referent für Fairen Handel bei Misereor und Mitglied der Steuergruppe von Fair Trade Town Aachen) sowie Max Stenten (Geschäftsführer der REWE Stenten GmbH & Co. KG in Aachen Burtscheid).

Faire Produktion und Fairer Handel verbessern die Lebenssituation von Menschen und ermöglichen ebenso eine kritische Betrachtung des Welthandels. Sie helfen, ausbeuterische Kinderarbeit zu vermeiden, unterstützen Bildungs- und Gesundheitsprogramme und wenden sich in politischen Kampagnen gegen ungerechte Handelsabkommen.

Zum Schluss waren sich alle einig: Faire Produktion muss und wird sich im 21. Jahrhundert zur Sicherung des Gemeinwohls weiterhin stärker durchsetzen.

Projekttag 2016: Ethische Grundsätze auf dem Prüfstand im Bildungsgang Industrie

Lernsituation Hauptsache preiswert? geht in die fünfte Runde

Die Lernsituation Hauptsache preiswert? Verantwortung für die Produktion wahrnehmen mit den diesjährigen Unterstufenklassen Industrie startete am 30.11.2016. Bis zur Abschlussveranstaltung am 14.12.2016 beschäftigten sich die angehenden Industriekaufleute in insgesamt 13 arbeitsteiligen und arbeitsgleichen Gruppen mit der Herstellung von Jeans, Schokolade, Kaffee, Smartphones oder Spielzeug, indem sie in der Rolle der Geschäftsleitung ihres jeweiligen Unternehmens den Produktkreislauf analysierten und Spielräume für ethisches und ökologisches Handeln ausloteten.

Ihre sehr gelungenen Gruppenarbeitsergebnisse stellten sie – nach Eröffnung der Abschlussveranstaltung durch unseren Schulleiter, Herrn Döring - am 14.12.2016 auf einem Markt der Möglichkeiten in der Aula ihren Lehrerinnen/Lehrern, den Schülerinnen und Schülern aus Einzelhandelsklassen sowie unseren diesjährigen Gästen Herrn Zimmermann (missio Missionswerk e.V.), Herrn Herrmann (Autor und Journalist), Herrn Grysar (Weltladen Aachen e.V.) und Herrn Stenten (REWE Stenten GmbH & Co. KG) vor.

Die Vernissage wurde begleitet von zwei Vorträgen zum Thema faire Smartphones (Herr Zimmermann) und faire Kleidung (Herr Herrmann). Im Anschluss fanden die Schüler/-innen Gelegenheit, eine Diskussion mit unseren Gästen zu starten, die zum Thema faire Produktion / fairer Handel Rede und Antwort standen.

Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Referenten blicken hoffnungsvoll in die Zukunft: So vertraten alle Anwesenden die Ansicht, dass sich faire Produktion innerhalb der nächsten 10 Jahre stärker durchsetzen wird, schon alleine, weil den Herausforderungen der weltweiten Globalisierung sozial gerecht und ökologisch begegnet werden muss und sich Unternehmen entsprechenden Zertifizierungen stellen müssen, um zukünftig keine Kunden zu verlieren.

Ein großes Lob geht an alle Schülerinnen und Schüler, die in ihren Teams so engagiert mitgearbeitet und schöne Ergebnisse erzielt haben. Ein weiterer herzlicher Dank gebührt unseren Gästen, die sich die Zeit genommen haben, uns durch ihr Expertenwissen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!

Der Bildungsgang Industrie

Projekttag "Hauptsache Preiswert" 2015

Im vergangenen Dezember 2015 wurde am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Lothringerstraße, zum vierten Mal die Lernsituation Hauptsache preiswert? Verantwortung für die Produktion wahrnehmen im Bildungsgang Industrie erfolgreich durchgeführt.

Rund 60 Schüler/-innen der Unterstufenklassen 118, 128 und 138 beschäftigten sich aus der Perspektive eines Unternehmens in kleinen Gruppen eingehend mit großem Engagement an zwei aufeinander folgenden Schultagen mit dem Life Cycle Assessment, einer systematischen Analyse der Umweltwirkungen verschiedener Produkte (Kaffee, Schokolade, Handy, Jeans und Fußball) während des gesamten Produkt-Lebensweges und loteten hierbei Spielräume für ethisches Handeln aus.

Nach der offiziellen Eröffnung der Abschlussveranstaltung am 17.12.2015 durch den Schulleiter des BWV, Herrn Thomas Döring, präsentierten die 15 Schülergruppen sowohl ihre Ergebnisse hinsichtlich der Überprüfung des betrieblichen Geschehens auf Risiken und Schwachstellen als auch die von ihnen gefundenen Optimierungspotenziale an eigenen Standplätzen in der Aula.

Als Gäste waren neben einigen Vertretern von Ausbildungsbetrieben der Schülerinnen und Schüler auch mehrere Einzelhandelsklassen in die Aula gekommen, um sich die Standplätze der Schüler/-innen des Bildungsgangs Industrie anzusehen und mit ihnen neben ökonomischen Aspekten auch über ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verträglichkeit in Produktion und Handel zu diskutieren.

Im Anschluss begrüßten wir Herrn Benjamin Luig, Referent von Misereor, der am Beispiel der Teeproduktion in Indien einen Vortrag zu Fair Trade hielt und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach seinem Vortrag für eine Gesprächsrunde zur Verfügung stand.

Wir danken den Ausbilder/-innen Frau Doerte Camus (Gates GmbH Aachen), Herrn Lukas Faßbender (Schumag AG), Frau Andrea Wambach (GeneCon International GmbH) und Herrn Felix Porsch (Allflex Folienveredelung GmbH & Co. KG), die als Unternehmensvertreter die diesjährige Abschlussveranstaltung in der Aula besuchten, für ihre Unterstützung.

Ein großes Lob an die Schüler/-innen, die innerhalb eines kurzen Zeitraums mit so viel Elan und Engagement an diesem sehr anspruchsvollen und komplexen Thema gearbeitet haben und so erfreuliche Ergebnisse erzielt haben! Ebenso zeigt das positive Schülerfeedback im Anschluss an die Abschlussveranstaltung, dass sich die phasenweise auch recht anstrengende Gruppenarbeit im Hinblick auf die Lernprozesse sowie die Lernergebnisse sehr gelohnt hat.

Ein herzliches Dankeschön möchten wir auch unseren diesjährigen Gästen aussprechen, die sich die Zeit genommen haben, zu uns in die Aula zu kommen!

Der Bildungsgang Industrie

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